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Was sind die therapeutischen Außenwohngruppen für Kinder und Jugendliche?

Kontakt

In 2 Gruppen leben jeweils 6 Kinder und Jugendliche in familiär gehaltenen Einfamilienhäusern und Wohnbereichen zusammen und werden von 6,2 Fachkräften (Dipl. SozialpädagogInnen, HeilpädagogInnen, ErzieherInnen) betreut. Alle Kinder haben ein eigenes Zimmer. Die Wohngruppen sind weitgehend verselbständigt, d.h. die MitarbeiterInnen versorgen sich zusammen mit den Kindern im hauswirtschaftlichen Bereich überwiegend selbst.

Die Kinder und Jugendlichen unserer Wohngruppen können unser privates Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung besuchen, in dem sie auch den qualifizierenden Hauptschulabschluss absolvieren können. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass die Kinder eine öffentliche Schule besuchen. Alle Schularten – vom Gymnasium bis zum Förderzentrum mit Schwerpunkt Lernen – sind gut zu Fuß erreichbar.

Zusammenarbeit mit den Familien

Ziel unserer Arbeit ist es, Eltern und Kinder bei der Lösung ihrer Probleme so zu unterstützen, dass sie in absehbarer Zeit wieder auf Dauer zusammenleben können. Ist dies nicht möglich, besteht für die Jugendlichen das Angebot, bis zum Ende der Schulzeit oder ihrer Ausbildung in unserer Einrichtung zu bleiben, um danach ein eigenständiges Leben zu führen.
Zur Stärkung des familiären Zusammenhaltes bieten wir folgende Hilfen an:

  • Elternberatung zu konkreten Erziehungsfragen
  • Konfliktberatung bei innerfamiliären Auseinandersetzungen
  • Familientherapie
  • regelmäßige Heimatbeurlaubung der Kinder an Wochenenden und in den Ferien
  • intensive Begleitung und Beratung während der Rückführungsphase ins Elternhaus

Welche Kinder und Jugendlichen können bei uns aufgenommen werden?

In der therapeutischen Wohngruppe „Ruhsteinhaus“ können Kinder zwischen 5 und 10 Jahren und in der therapeutischen Wohngruppe „Hallerhaus“ Kinder und Jugendliche ab 10 Jahren aufgenommen werden, deren Familien aufgrund einer krisenhaften Entwicklung bei dem jungen Menschen oder lang anhaltender struktureller Probleme Hilfe bei der Erziehung bzw. in der Förderung ihres Kindes durch zeitweises getrennt-Leben bei entsprechender fachlicher Begleitung benötigen. Der Alltag der betroffenen Familien ist dabei u.a. von folgenden Aspekten geprägt:

  • Erschöpfung der familiären Ressourcen im Hinblick auf die notwendigen Energien tägliche Auseinandersetzungen und Konflikte konstruktiv zu bestehen.

  • Die jungen Menschen zeigen Verhaltensauffälligkeiten, die einer besonderen Begleitung und Unterstützung bedürfen, damit sie sich in einen regulären Alltag hinlänglich sozial integrieren können.

  • Aufgrund vorliegender Kinder- und jugendpsychiatrischen Diagnosen und den entsprechenden Verhaltensausprägungen besteht ein erhöhter therapeutischer Förderbedarf, der die familiären Möglichkeiten ohne fachliche Begleitung dauerhaft überfordert. Beispielhaft kann genannt werden:

  • Angst- und Zwangsstörungen

  • Esstörungen

  • Depressive Störungen

  • Autoaggressives Verhalten (Selbstverletzungen), latente Suizidalität

  • PTBS

  • Introvertiertes Verhalten mit sozialem Rückzug und sozialer Angst

  • Besondere Formen des Autismus

  • Emotional instabile Persönlichkeitsentwicklung

  • AD(H)S

  • Krisenhafte Identitätsentwicklung

  • Schwierigkeiten in der Beziehungsgestaltung

 

Wie sieht das Zusammenleben aus?

Das Zusammenleben in der Wohngruppe ist wie in einer großen Familie organisiert. Die täglichen Aufgaben und Verpflichtungen um Schule und Hausaufgaben bestimmen wesentlich den Tagesrhythmus. Feste gemeinsame Zeiten in der Gruppe sind die Mahlzeiten und die regelmäßig geplanten Unternehmungen. Die Wochenenden und die gemeinsame Ferienfreizeiten bieten Gelegenheit dazu, die soziale Gemeinschaft der Wohngruppe außerhalb der üblichen Verpflichtungen im Alltag in der gemeinsamen Unternehmung erleben und schätzen zu lernen.
Durch die Art des Zusammenlebens wollen wir den Kindern und Jugendlichen Orientierung und Sicherheit bieten. Auf dieser Basis sollen sie die Möglichkeit haben, mit entsprechenden Hilfen persönliche Entwicklungsdefizite aufzuholen und anhand der Erfahrungen im Zusammenleben mit anderen Kindern und Erwachsenen selbstverantwortliches und angemessenes Sozialverhalten zu lernen.

Psychologische und heilpädagogische Hilfen für Kinder/Jugendliche

Ergänzend zur pädagogischen Arbeit in der Gruppe bietet ein Team aus PsychologInnen, HeilpädagogInnen und einer Musiktherapeutin fachspezifische Fördermaßnahmen für die Kinder und Jugendlichen  an.  Sie beraten und unterstützen die GruppenmitarbeiterInnen bei pädagogischen Fragen und in der Zusammenarbeit mit den Eltern. Des Weiteren entwickeln sie unter Zuhilfenahme einer gezielten Diagnostik zusammen mit LehrerInnen, GruppenmitarbeiterInnen und der zuständigen Abteilungsleitung, die individuellen pädagogischen Ziele und Vorgehensweisen für jedes Kind. Sie stehen außerdem Eltern und Kindern als Gesprächspartner bei Problemen in der Familie zu Verfügung. Bei Bedarf und Motivation kann eine Familientherapie angeboten werden.

Den Kindern und Jugendlichen steht mit Aufnahme in die Wohngruppe ein Bezugstherapeut zur Seite, der die wöchentliche Einzeltherapie durchführt, der zusätzlicher Ansprechpartner für die Familie ist und regelmäßige 3er-Gespräche mit dem Kind/Jugendlichen und dem Bezugsbetreuer führt.

Weiter finden themenzentrierte gruppentherapeutische Sitzungen statt.

Wer trägt die Kosten?

Die Betreuung und Förderung in der Therapeutischen Wohngruppe ist eine Hilfe zur Erziehung, die nach Prüfung des pädagogischen Bedarfs vom örtlich zuständigen Jugendamt gewährt wird. Die Eltern werden je nach Einkommen – zu einem geringen Teil – an den Kosten beteiligt. Zur Abklärung aller Fragen können sie sich jederzeit an den/die zuständige/n Sozialpädagogen/in des Jugendamtes wenden.

Downloads:

2023-12-07 Konzeption Therapeutische Wohngruppe Hallerhaus

2023-12-07 Konzeption Therapeutische Wohngruppe Ruhsteinhaus